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Anlässlich der Verleihung des Demokratiepreises 2016 (eng.-n.a.)

Anlässlich der Preisverleihung an die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini, am 11. November 2016 in Bonn.

Sehr verehrte Frau Mogherini, wir waren uns bereits vor dem heutigen Festakt ganz sicher, dass wir mit Ihnen eine würdige Persönlichkeit mit dem Internationalen Demokratiepreis Bonn auszeichnen. Nach der Preisverleihung und Ihrer Rede sind wir noch sicherer! Ja, wir freuen uns, dass unsere Wahl auf Sie gefallen ist – auf eine exzellente und profilierte europäische Politikerin. Die Stadt Bonn ist die Geburtsstätte unserer Bundesrepublik Deutschland und damit unserer deutschen Demokratie: Niemals zuvor hatten wir historisch gesehen eine bessere Verfassung. Unser Grundgesetz, das hier im Museum König geschrieben wurde, war die Eintrittskarte in die europäische Gemeinschaft – und das nach den schrecklichen Weltkriegen, die von deutschem Boden ausgingen, die zig Millionen Tote, Verwundete, Ausgebombte und Flüchtlinge als Opfer forderten. Heute sind wir dank des einzigartigen Engagements von Charles de Gaulle, Alcide de Gasperi, Robert Schuman, Paul-Henri Spaak, Altiero Spinelli und Konrad Adenauer ein geschätztes Mitglied in der Familie der Europäischen Union. Europäische Freunde sind heute unsere Nachbarn. Nur gemeinsam mit ihnen wurden der Fall des Eisernen Vorhangs und die Wiedervereinigung unseres Landes, das jahrzehntelang geteilt war, möglich. Gerade wir Deutschen haben der Europäischen Gemeinschaft viel zu verdanken – politisch und wirtschaftlich. Heute in der globalisierten Welt sind alle wichtigen Probleme nur mit einer starken Europäischen Union zu lösen und nicht mehr national. Das gilt für Themen wie internationale Handelsabkommen, Umweltschutz, Bekämpfung des Terrorismus, Flüchtlinge sowie vor allem für Krieg und Frieden. Dafür müssen auch in Zukunft Europa und Amerika als transatlantische Partner kooperieren.
"Sie, Frau Mogherini, haben gerade dazu aufgerufen: „Die Beziehungen zwischen der EU und den USA sind tiefer als jeder Präsidentenwechsel.“" Sie, verehrte Frau Mogherini, tragen als Hohe Vertreterinder EU für Außen- und Sicherheitspolitik der Gemeinschaft, ja unserer europäischen Gemeinschaft, die Verantwortung. Bei dem Atomabkommen mit dem Iran haben Sie einen ganz entscheidenden Beitrag geleistet und einen historischen Wendepunkt herbeigeführt. Das war ohne Zweifel Ihr diplomatisches Meisterwerk, für das wir uns alle bei Ihnen bedanken.
Der Präsident des Europäischen Parlamentes, Martin Schulz, hat in seiner Laudatio Ihr Engagement und Ihre Arbeit ausführlich gewürdigt. Dafür danke ich ihm im Namen aller – insbesondere des Vorstandes und des Kuratoriums des Internationalen Demokratiepreises – von ganzem Herzen.